Moin, wie man hier im schönen Ostfriesland sagt. Ich wollte Ihnen gerne mal berichten, was ich in meiner Freizeit tue. Dazu habe ich diesen kleinen Bericht verfasst, auch in der Hoffnung, Sie und Ihre Liebsten, Angehörigen und Freunde zum Nachdenken und Mitmachen zu bewegen.
Kurz zu mir: Ich bin im Jahre 1976 geboren und seit Mai 2008 (mit kurzer Unterbrechung) bei INP (weltweit) angestellt und sehr glücklich damit. In meiner Freizeit versuche ich andere Menschen über die Themen Organspende und Transplantation aufzuklären. Dazu haben einige Freunde, Bekannte und ich 2015 einen Verein gegründet. Der Verein heißt OTO (Organtransplantierte Ostfriesland e.V.). Seit der Gründung bin ich der Kassenwart und das macht mir sehr viel Spaß. Unser Verein hat mal mehr, mal weniger Mitglieder. Das liegt ehrlicherweise daran, dass es bei uns auch immer wieder um das Thema STERBEN geht. Nicht einfach. Zurzeit sind wir 72 Personen, davon ca. zehn Aktive und drei bis vier sehr Aktive.
Wo klären wir auf? Auf Messen und Schauen, in Fußgängerzonen und in Ausstellungsräumen einiger Banken. Auch vor dem Fußballstadion von Werder Bremen haben wir schon gestanden und informiert.
Unser bisher größtes (und auch teuerstes und zeitintensivstes) Projekt ist die „Flotte für's Leben“. Hierbei wurde je ein LKW pro Organspendeaufklärung beklebt und finanziert. Diese fahren permanent durch ganz Deutschland. Zurzeit sind von den LKWs ca. 350 Stück in Deutschland unterwegs.
Zu unserer Aufgabe haben wir uns auch gemacht, Wartepatienten, Transplantierte, deren Angehörige und Freunde zu betreuen. Bei Fragen stehen wir beratend zur Seite. Bei unseren Besuchen in den Transplantationszentren und auch in den umliegenden Kliniken, bieten wir den betroffenen Patienten Informationen und stehen für Gespräche zur Verfügung, selbstverständlich auch für die Angehörigen und Freunde.
Unsere Kontaktgruppe trifft sich regelmäßig und setzt sich aus verschiedenen Organtransplantierten aller Altersstufen zusammen. Bei diesen Treffen, die alle zwei Monate stattfinden, tauschen wir uns gemeinsam über unsere Erfahrungen aus. Es werden medizinische Vorträge gehalten und über aktuelle, medizinische oder soziale Fragen gesprochen. Dabei kommt die Geselligkeit nicht zu kurz, z. B. bei einem gemütlichen Essen oder bei Ausflügen. Wenn Sie selbst betroffen sind oder ein Angehöriger, können Sie sich jederzeit an uns wenden. Auch auf unseren Gruppentreffen Sind Sie jederzeit herzlich willkommen. Zurzeit, während ich diesen Artikel verfasse, hat sich unsere Vorsitzende dafür eingesetzt, Behelfsmittel für Mund und Nase zu nähen oder nähen zu lassen. Es nähen mittlerweile ca. 60 Näherinnen und Näher diese Behelfsmittel. Wir versorgen Vereinsmitglieder und Risikogruppen, Krankenhäuser, Pfleger u. v. m. Alles ehrenamtlich.
Unser Verein kauft Stoffe, Gummis und sonstige Dinge, welche zum Nähen benötigt werden. Wir leben von Spenden und sind über jeden Euro dankbar. Das soll jetzt aber kein Spendenaufruf sein!!!
Ich freue mich darauf, dass wir nach der Corona-Krise, welche Sie, Ihre Angehörigen und wir hoffentlich alle unbeschadet überstehen, irgendwann zur 100%-igen Normalität übergehen können. Dann werden wir auch wieder unterwegs sein und persönlich vor Ort über Organspende aufklären, uns erneut mit Informationsständen an Messen u. ä. aktiv beteiligen und Präsenz zeigen können.
Weitere Informationen | More information: www.organtransplantierte-ostfriesland.eu